Donnerstag, 18. April 2013

Tag 1

Mittwoch, 10.04.2013


Strecke: Neutillmitsch - Graz - Bruck/Mur - Niklasdorf

Länge: 117 km


Heute bin ich dem Murradweg gefolgt. Für mich eine bekannte Strecke, die ich schon mehrmals abgeradelt habe. In Graz ein kurzer Stopp beim Naturfreunde-Landesbüro, bevor sich dann bereits die ersten Regenwolken ankündigen. Die waren jedoch nur zur Abschreckung und kurze Zeit später bin ich mit kurzer Hose und Leiberl unterwegs.
Im Grazer Bergland treffe ich auf zwei Waldarbeiter, wobei der eine letztes Jahr der Donau von Passau bis ans schwarze Meer mit dem Radl gefolgt ist - ich bin nicht allein auf längeren Strecken unterwegs. Beide kennen vom Urlaub aus auch das Nordkap und wünschen mir alles Gute!

Bis Bruck ist dann bereits die erste Spezialschraube der SKS-Schmutzfänger verloren gegangen. Im dritten Geschäft (Radservice Berger) bekomme ich die dann doch - und zwar geschenkt!

Mein Tarp darf ich heute in der Streuobstwiese beim Reitsportzentrum Kargl (Gstattmoarhof) bei Martin und Elke aufbauen. Als Aufmerksamkeit bringt mir Elke später noch ein gefülltes Osterkörberl vorbei. Danke!

 Osterhasenfamilie in Werndorf

 Murbrücke Graz

 ... der erste Abend
 

 

Tag 2

Donnerstag, 11.04.2013


Strecke: Niklasdorf - Leoben - St. Michael - Mautern - Trieben - Selzthal - Trautenfels - Untergrimming

Länge: 120 km (ges.: 237 km)

Ein kurzes Stück folge ich noch den Murradweg, bevor es in St. Michael auf den Rastlandradweg entlang der Liesing geht. Erstmal hinauf nach Wald am Schoberpass anschließend hinab nach Selzthal. Dort wechsle ich auf den Ennsradweg, den ich in Trautenfels dann verlasse und noch ein kurzes Stück am steirischen Salzkammergut nach Untergrimming fahre. Ein schöner Tag geht im Garten der Familie von Markus & Tanja mit Rafael und Marie mit einer Tasse Tee und - zu recht - neugierigen Kindern zuende. Wieder eine freundliche Aufnahme, Danke!

 Blick auf den Gimming
 

Tag 3

Freitag, 12.04.2013


Strecke: Untergrimming - Tauplitz - Bad Mitterndorf - Bad Ausee - Obertraun - Bad Goisern - Bad Ischl - Attersee - Scharfling am Mondsee

Länge: 104 km (ges.: 341 km)

Das Tarp noch trocken abgebaut beginnt ab 9:00 Uhr der bereits angekündigte Wetterumschwung mit Regen, Wind und kälteren Temperaturen. Leider sehe ich bei diesem Wetter vom schönen Salzkammergut nicht viel. Der Übergang nach Obertraun wird zum Abenteuer als nach ca. 300 Hm Abfahrt auf Schotterpiste an der Brücke der Koppentraun ein Zaun mit "Uferweg aufgrund von Geröllarbeiten gesperrt" mir die Weiterfahrt verhindert. Bei Dauerregen schiebe und trage ich mein voll bepacktes Rad  (ca. 50 kg) den Wanderweg rauf und runter. So komme ich an der KoppenBRÜLLERhöhle vorbei und habe für den einen Km gefühlt min. 1 Std. benötigt.
Weiter gehts zur Belohnung am schönen Radweg am Hallstättersee vorbei und ich finde eine Schutzhütte, in der ich regengeschützt meine verdiente Jause geniesse. Weiter durch das Weißenbachtal zum Attersee. Erst am Mondsee lockern die Wolken allmählich auf und ich finde nach einigem Fragen in Scharfling im Holzlager von Margit und Ernst einen trockenen Platz zum Schlafen. Die beiden besuchen am Abend noch einen Vortrag und wir haben beim Frühstück im Haus noch eine ausgiebige und angenehme Unterhaltung über die Auswirkungen einer solchen Tour.

 Regen, Nässe & Herausfoderungen

 
Frühling am Mondsee

...ein trockenes Platzerl zum Schlafen!


Tag 4

Samstag, 13.04.2013


Strecke: Scharfling am Mondsee - Thalgau - Eugendorf - Salzburg (A) - Freilassing (D) - Traunstein - Seebruck - Lambach am Chiemsee

Länge: 97 km (ges.: 438 km)

Heute habe ich mir beim steten Treten gegen den Wind glatt einen Sonnenbrand geholt. Die "via Julia" erweist sich als Radwanderweg mit Herausforderungen für Radler ohne Mountainbike. Wald- und Wiesenwege wechseln mit asphaltieren Strecken. Mein Tarp darf ich direkt am See aufstellen! Der Chiemsee bringt rasche und willkommene Abkühlung und die Campnachbarin Marianne ergänzt das von mir vergessene Öl zum Kochen - wie hätte ich sonst die wunderbaren Apfelpfannkuchen backen sollen!!! Vielen Dank an Helmut, der mir den Platz zur Verfügung gestellt hat.

 Kameratest mit Makrokonverter
 
 Zelten am See
 
 

Tag 5

Sonntag, 14.04.2013


Strecke: Lambach am Chiemsee - Rosenheim - Gründorf (München) - Buchendorf

Länge: 117 km (ges.: 555 km)

Der Morgen beginnt mit einem Sonnenaufgang am Chiemsee:

 noch vom Schlafsack aus ...

 ...darf ich geniessen!


Es geht weiter entlang der "via Julia" - durch langgestreckte Wälder und hügeliges Land. An der Isar sind die jetzt verrückt geworden? Der Radweg soll den Stufen im Wald (zum Gehen zu steil???) hinauf gehen. Ein Mountainbiker nimmt mich auf einem alternativen Waldpfad mit - da muss ich auch ein kurzes Stück schieben, aber kein Vergleich mir der "Original"-Route. Heute ist der totale Sonnenschein und ... fast kein Wind! Der Frühling lässt die Pflanzenwelt erblühen:




In Buchendorf finde ich bei Robert und Biggi im Garten eines alten Bauerhauses Unterkunft. Gekocht wird heute in der Bauernküche auf dem Holzherd!

Tag 6

Montag, 15.04.2013


Strecke: Buchendorf - Augsburg - Donauwörth

Länge: 125 km (ges.: 680 km)

Nach einem Frühstück in der Bauernküche und einer interessanten Führung durch die Ausstellung von Robert (hab ich Euch verschwiegen: Ich habe bei einem Künstlerpaar übernachtet.) geht es auf der "via Julia" weiter bis Augsburg.



 

 kleine Einblicke...

 in echt schöne Arbeiten!

 
In Augsburg endet die "via Julia" und ich fahre entlang der Lech auf der "via Claudia Augusta", die in großen Teilen gleich mit der "Romantischen Strasse" verläuft. Die Sonne lacht und es geht dahin. Einen Platz zum Schlafen finde ich direkt an der Wörnitz, zu dem mir die Nachbarin am Radweg geraten hat.


 Abendstimmung an der Wörnitz



Tag 7

Dienstag, 16.04.2013


Strecke: Donauwörth - Nördlingen - Dinkelsbühel - Feuchtwangen - Schillingsfürst
Länge: 110 km (ges.: 790 km)

Heute geht es auf und ab durch mittelalterliche Städte und sonnig warme Wiesen und Wälder. Viel Zeit nehme ich mir zum Besichtigen und fotografieren. Der stetige leichte Gegenwind lässt mich am Abend spüren, was ich geleistet habe. Auf einer Koppel vom "Thiergartenhof" finde ich einen Platz für mein Tarp. Später folgt noch bei Grillerei ein unterhaltsamer Abend. Der heutige Dank geht an die Familie Hufnagel!
 
 Blütenpracht des Frühlings

 trifft auf...

 geschichtsträchtige Städte
 


 

Tag 8

Mittwoch, 17.04.2013


Strecke: Schillingsfürst - Rotenburg ob der Tauber - Bad Mergentheim - Tauberbischofsheim - Kloster Bronnbach - Wertheim - Faulbach am Main

Länge: 130 km (ges.: 920 km)

Der sehr schöne Radweg "liebliches Taubertal - der Klassiker" bietet reichlich Gefälle mit leichten Gegensteigungen und einige gut erhaltene Städte entlang der Tauber. Vermehrt sind Radwanderer unterwegs - z.B. zwei Frauen auf dem Weg nach Bremerhafen. In Wertheim fliesst die Tauber in den Main, dem ich noch ein kurzes Stück folge bis ich in Faulbach am Radweg auf Hans treffe, der am Wasser ein Boot neu streicht und für die Angelsaison vorbereitet. Mir wird erlaubt am Vereinshaus zu übernachten. Heute war der Frühling als Blütenduft besonders deutlich zu erschnuppern, da auch Bäume und Sträucher mit der Blüte begonnen haben.
 die Welt wird bunter!

 da kann kein Bauwerk mithalten...
 
 
 ... und sei es noch so imposant wie das eh. Zisterzienserkloster in Bronnbach!
 

Tag 9

Donnerstag, 18.04.2013


Strecke: Faulbach am Main - Freudenberg - Miltenberg - Aschaffenburg - Seligenstadt - Offenbach - Frankfurt

Länge: 126 km (ges.: 1046 km)

Der Main, dem ich heute den ganzen Tag folge, ist stark auf Schifffahrt ausgelegt. Schleusen und immer wieder Poller zum Anlegen der Schiffe. Ein längeres Stück fahre ich mit Sheila und Melanie, die auf dem Weg von Wien nach Amsterdam sind. Nach getaner Saisonarbeit in Österreich sind die beiden auf dem Heimweg - mit dem Radl natürlich! Da hatte ich doch vor ein paar Tagen schon mal einen Schotten, der in Österreich die Wintersaison gearbeitet hat und auf dem Heimweg war... zahlen die in Österreich so schlecht, dass die Arbeiter/innen sich noch nichtmals ein Rückfahrticket in die Heimat leisten können? Ich habe auf jeden Fall soeben die ersten 1000 km hinter mir und gönne mir erst mal einen ordentlichen Kokant-Eisbecher.
Ich bin auf jeden Fall mal wieder ziemlich gut drauf, so dass sich auf dem Schlussstück nach Frankfurt bereits der 2. Rennradfahrer in meinen Windschatten gehängt hat und sich so den teils starken Gegenwind ein wenig bequemer gemacht hat...

Heute suche ich nicht, heute liegt mitten in Frankfurt die Jugendherberge direkt am Main und ich zögere nicht diese zu nutzen. Mit einer kräftigenden Schlachtplatte in einer nahegelegenen Gaststätte und der Aufarbeitung des Blogs schließe ich den Tag für heute ab.

 Mainradweg &

 noch mehr Blütenpracht

 Aschaffenburg

 & Frankfurter Skyline